Vereinsname und Vereinslogo
Es fragen mich wenige, aber wundern tun sich sicher viele: Warum heißt er Verein nicht einfach „Hirschkäferfreunde“?
Ja, das habe ich mich wenigen Jahre nach der Gründung auch schon mal gefragt, aber mittlerweile bin ich mir sicher, den richtigen Namen gewählt bzw. vorgeschlagen zu haben.
Meine Doktorarbeit im Jahr 2006 war wohl ein Schlag ins Gesicht des traditionellen amtlichen und nichtamtlichen Naturschutzes, den ich so nicht beabsichtigt hatte.
Der Hirschkäfer als Inbegriff eines naturnahen, urwaldähnlichen Waldes ein banaler Kulturfolger, festgestellt von einem Förster!? Das war wohl auch zu viel für einen bekannten „Hirschkäferpapst“ Während ich in der örtlichen Forstverwaltung, also der Praxis sehr nahe, etwas Logisches und Verständliches publizierte, wurde ich -von mir zunächst nicht bemerkt- zu einem roten Tuch für Funktionäre der Naturschutzverbände und eine 5 Jahre später ins Amt gekommen Ministerin mit ihren Vasallen im Land Rheinland-Pfalz.
Mit dem Vereinsnamen wollte ich zugegebenermaßen etwas trotzen, ausdrücken, dass es keinen Stillstand in der Natur gibt, das was war, muss morgen nicht mehr so ein. Eigentlich logisch. Wir möchten den Hirschkäfer auf einem nicht immer geraden Weg in eine Zukunft geleiten und uns konstruktiv mit der Windkraft auseinandersetzten. So entstand das Logo (An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Hieronymus Pauli für die Gestaltung).
Dann kam 2017 die Diskussion ums Insektensterben auf, Peter Wohlleben erstrahlte als Walderklärer und der Klimawandel begann sein Gesicht deutlicher zu zeigen.
Der Mensch hat seit 1950 zweifelsfrei den Gestaltungsanspruch und die Vorherrschaft über alle Bewohner dieser Erde übernommen. Er wird Einfluss auf die Evolution nehmen. Insofern regt unser Vereinsname heute noch mehr zum Nachdenken an: Wir müssen die Pflanzen und Tieren ins Anthropozän, das Zeitalter des Menschen, weiter mitnehmen, nicht zerstören. Schaffen es zu wenige und danach sieht es aus, endet unser Anthropozän vielleicht schon in wenigen hundert Jahren, weil sich eine andere Evolutionsrichtung auftun wird, dann wird es eine Natur ohne Mensch und vielleicht auch ohne Hirschkäfer sein.