Die Lebensräume
Der Hirschkäfer ist ein Kulturfolger.
Hirschkäfer lieben Bäume und Sträucher, entweder halten sie sich dort auf oder sie sind auf dem Weg dorthin. Lebende Hirschkäfer brauchen Bäume als Basis für ihre Flüge, als Saftspender, Paarungsort und Versteckmöglichkeit. Wichtiger sind allerdings geeignete Bruthabitate, also in der Regel abgestorbene, modernde Baumstümpfe mit Erdkontakt (Holz mit Erdkontakt). Alte, kranke Bäume kommen nur dann in Frage, wenn im Baumstumpfbereich größere modernde Bereiche vorkommen. Für die Fäule selbst ist der Hirschkäfer aber nicht verantwortlich!
Hirschkäfer lieben es warm, Vorkommen in Höhen von über 600 Metern gelten als sehr selten.
Geeignete Strukturen finden Hirschkäfer in:
- Offenland: Obstwiesen, Feldgehölze, Baumgruppen, Einzelbäume
- Ortschaften, Städte (Gärten, Parks, Alleen, Brache)
- Wald: sehr lichte Wälder, Waldränder, dauerhafte Lichtungen im Wald, historische Nutzungsformen (Niederwald, Mittelwald)
Zentrales Element im Leben der Hirschkäferpopulation ist die Brutstätte. Dies sind in der Regel mehrjährig abgestorbene Baumstümpfe von Eiche, Kirsche und vielen anderen Baumarten.
Es gibt aber auch Ausnahmen wie auf der Erde liegendes Holz, Pfähle und verbaute Eisenbahnschwellen.
Weniger die Baumart als der Zersetzungsgrad, Lichtverhältnisse und Nähe zu einer vorhandenen Population sind entscheidend für die grundsätzliche Eignung als Bruthabitat.
Die traditionell beschriebene Bindung an die Eiche ist nicht bzw. nicht so eng wie angenommen.
Durch die Vernetzung von besiedelten Bruthabitaten in einem Areal sind die Tiere sehr standortstreu und verlagern sich nur ungern.
Es gibt auch Lebensräume wo Hirschkäfer Werbung für sich selbst machen:
Ein Baum musste weichen, warum auch immer. Des einen Leid des anderen Freud, nach einigen Jahren fanden Hirschkäferweibchen dieses sonnige Plätzchen und machen nun jedes Jahr Werbung bei den Kindern und deren Eltern, solange man sie denn dort wohnen lässt.